Nein damit ist nicht der Ohrwurm der Rock-Pop Band Coldplay gemeint die ich übrigens auch sehr gerne höre und sehe sondern eine Fototour auf die ich schon sehr lange hin arbeite und heute geht es endlich los.
Vor gut 33 Jahren genauer gesagt am 26 April 1986 geschah genau das was alle Welt bis heute fürchtet.
Das AKW im ukrainischen Tschernobyl „ging durch„.
Was dann folgte war der atomare Super-GAU.
Es sollte ein Versuch gefahren werden doch dieser geriet ausser Kontrolle. Was in den Tagen danach folgte hat wohl fast jeder noch vor Augen bzw. im Hinterkopf.
Wem es nicht mehr so bewusst ist der sollte einfach mal googeln oder das wesentliche mal unter Wikipedia nach lesen .

Jetzt 2019, also mehr als 30 Jahre später darf das Gebiet seit 2011 wieder betreten werden und es kommen auch Touristen dort hin.

Und genau so einer bin ich auch, die Idee Tschernobyl und das Umland zu besuchen hatte sich schon vor 2 bis 3 Jahren in meinem Kopf festgesetzt und mich nicht mehr losgelassen.
Einen weitern Mitstreiter habe ich auch gefunden der davon genau so besessen ist wie ich, Detlev einigen auch bekannt unter dem Nicnamen „Mr Winterbottom“.
Wir beide haben uns über das Nikonforum kennengelernt und da wir räumlich auch nicht weit auseinander wohnen und beide der Lost Places Fotografie verfallen sind haben wir schon einige gemeinsame Touren unternommen und bei eben solch einer Tour kam das Thema Tschernobyl auf.
Einen passenden Veranstalter haben wir mit Urbexplorer.com aus Berlin auch gefunden, ich kenne einige Leute die bereits mit diesem Veranstalter Tschernobyl Touren gemacht haben und diese waren ausnahmslos zufrieden damit.
Die Vorbeitungen dafür laufen seit dem Sommer 2018 denn es gibt so einiges zu beachten wenn man in ein Nicht-EU Land reist.
Ich zähle einfach mal ein paar Dinge auf die zu beachten und zu bedenken sind.
Neuer Reisepass, bei meinem war das MHD abgelaufen 🙁
Die Tour an sich aussuchen, es gibt mehrere Möglichkeiten,
Flüge suchen,
Hotel in Kiew für den An & Abreisetag weil es sonst zeitlich nicht passt.
Bargeld beschaffen in Landeswährung „Hrywnja“, aber da hat mich meine Hausbank im Regen stehen lassen mit den Worten: „Tut uns leid aber damit handeln wir nicht“
Na ja, da kann sich jeder seinen seinen Teil zu denken.
Für alle Fälle habe ich mir auch US-Dollar besorgt, Geld umtauschen kann ich auch in Kiew im Hotel vor der Weiterfahrt in die Sperrzone. In Kiew direkt bekommt man auch einen besseren Kurs als hier in Deutschland, aber bitte nicht am Flughafen sondern am besten in einer kleinen Wechselstube.
Gültigkeit deiner Kreditkarte prüfen, Auslandskrankenversicherung,
Zum Zoll, deine Fotoausrüstung dort anmelden, es könnte sonst Probleme geben bei der Rückreise (wer dazu Fragen hat kann sich gerne an mich wenden)
kleine Reiseapotheke, da ich persönlich auf verschreibungspflichtige Medikamente angewiesen bin mußte ich mir ein Attest für eben diese Medikamente besorgen, dieses muß dann mindestens in Englisch oder Landessprache sein (15€)

Es gab bisher keine Tour auf die ich mich so intensiv vorbereitet habe wie auf diese, ich denke da zum Bespiel an Indiana Jones oder letztes Jahr für die 14 Tage Roadtrip in Schottland dort waren, aber eher zufällig am Wegesrand auch einige Lost Places dabei.
Das hier ist eine ganz andere Haunummer.
Einem Arbeitskollegen der ebenfalls Lost Places Shooter ist habe in den letzten 4 Wochen jeden Tag die restliche Anzahl der Tage bis zum Tourstart um die Ohren gehauen und nur nen Stinkefinger und Schimpfwörter dafür geerntet weil er nicht mit kann bzw. darf. Eine Runde Mitleid, Elmar 🙂 🙂


Was nehme ich mit?
Nikon D5500
Nikon D300 (als Backup)
Objektiv Sigma 10-20 4,0-5,6 EX DC HSM
Objektiv Nikon AF-S DX NIKKOR 18-105mm/3.5-5.6G ED VR
Objektiv Nikon AF-S DX Micro-NIKKOR 40mm f/2.8 G
Objektiv Nikon AF-S DX NIKKOR 18-55mm 3.5-5.6 GII (Backup)
meine Panasonic TZ61 als kompakte und zum Filmen
ein nicht mehr so schönes Stativ, weil dieses später da bleibt wegen möglichen radioaktiven Kontamination, einen Metz Blitz für alle Fälle,
Und vor allen Dingen Speicherkarten !
Ich habe Speicherkarten mit einen Gesamtvolumen von knapp 280 GB dabei, das reicht für ca. 7500 Bilder.
Draus geworden sind dann bei mir 60 GB, ich habe jeden Tag eine neue Speicherkarte eingelegt um einem evt. Datenchrash vor zu beugen.
Mein Tablet als Verbindung zur Aussenwelt damit ich euch auch auf dem Laufenden halten kann, denn im Hotel gibt es W-Lan, das hoffentlich auch funktioniert.
Zur Datensicherung eine USB Festplatte, OK ich habe noch was an Musik und Videos draufgespielt falls es abends mal langweilig werden sollte. (Ausgangsperre von 22 bis 6 Uhr weil eben militärisches Sperrgebiet)
Für alle Fälle eine 10.000 er Powerbank und den üblichen Kleinkram den man eben für sein Fotogeraffel braucht.
Da wir auch die Einsiedler in der Sperrzone besuchen werden habe ich mal etwas eingekauft, Schokolade, Kaffee usw.
Anziehen werde ich alte Kleidung die dann am Ende der Tour dort vor Ort bleibt wegen der radioaktiven Kontamination, Arbeitsschuhe mit S3 Sohle (sicher ist sicher)

Und heute am 11 Mai 2019 geht es endlich los, 5 Tage in der Sperrzone rund um Tschernobyl.
Wir, das heißt Detlev und ich haben uns am Samstag um 12 Uhr in D-Dorf am Flughafenterminal A verabredet und dann heißt es einchecken in Richtung Kiew.